Wissenschaft trifft Gesellschaft Teil 1
Zweisprachige Informationstafeln für die antiken Ruinen in Lykien: Wiener Forschungen der 1990er-Jahre
Das Projekt „Wissenschaft trifft Gesellschaft“ hat das Ziel, das durch die Initiative europäischer Forschungseinrichtungen am Ende des 20. Jahrhunderts gewonnene Wissen zum Kulturerbe des anatolischen Mittelmeergebiets für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
In den 1990er-Jahren erlebten die geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschungen in der antiken Kulturlandschaft Lykien eine Blütezeit und erbrachten wichtige Ergebnisse zur Geschichte und Kulturgeschichte Lykiens vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis in die moderne Zeit. Durch zahlreiche archäologische Forschungen und Geländebegehungen kann die antike Landschaft Lykiens auf dem bis dahin als „terra incognita“ geltenden Gebiet wiedergezeichnet werden.
Die Ergebnisse dieser Forschungen wurden in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht und stehen somit meist nur dem Fachpublikum zur Verfügung.
Allerdings die damals nur wenigen Hirten und Archäologen bekannten Ruinen antiker Stätten sind heute durch neue Straßen sowie Forst- und Wanderwege meist gut erschlossen und leicht zu besichtigen. Aufgrund steigender Besucherzahlen im lykischen Binnenland und zunehmenden Interesses der lokalen Bevölkerung ist es erstrebenswert, das aus den wissenschaftlichen Untersuchungen resultierende Wissen zur Geschichte der Region einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln.
Der Fokus der ersten Projektphase liegt auf den Wiener Forschungen der 1990er-Jahre in Lykien. Durch die Aufstellung zweisprachiger Informationstafeln (Türkisch/Englisch) an Ort und Stelle sollen die noch heute als einzige Wissensquelle geltenden Ergebnisse der Wiener kulturhistorischen Forschungen vermittelt, verbreitet und sichtbar gemacht werden.
Zu diesem Zweck wurde auf Initiative des Vereins Diskeles ein Pilotprojekt im Gebiet von Bonda Tepesi (Ostlykien/Finike) begonnen. Mit freundlicher Genehmigung des türkischen Kulturministeriums wurden im Sommer 2018 in Kooperation mit der Gemeinde Finike und dem Museum von Antalya zwei Informationstafeln für die Ruinen am Yalakbaşı und am nahegelegenen Heiligtum für Sumendis aufgestellt.
Wir bedanken uns bei allen mitwirkenden türkischen Behörden für die Unterstützung und Zusammenarbeit.
Weitere Informationstafeln für das gesamte Bonda-Gebiet (Ostlykien) und für Istlada/ Hayıtlı (Zentrallkien) sind in Vorbereitung. Weiters steht eine archäologische Besichtigungsroute, auf dem Plan, auch in digitaler Form.